Kürzlich bin ich in einer e-mail-Signatur auf folgenden Satz gestossen:

I can be googled, therefore I am.”

Eine interessante Adaption von Descartes’ viel zitiertem “cogito ergo sum”.

Der Satz kann unterschiedlichste Bedeutungen haben. Von einem praktischen Standpunkt lassen sich im Internetzeitalter über eine Person zuweilen interessante Schlüsse aus dem entsprechenden persönlichen Google-Eintrag ziehen. Mal ganz ehrlich: schon mal eine neue Bekanntschaft rasch per google durchgecheckt? Oder vor dem Bewerbungsgespräch die Kandidatin gegooglet?

Soweit das Praktische. Nun eher auf die philosophische Ebene: Sollten Sie einmal existentielle Zweifel plagen, so können sie sich mittels Googeln versichern, dass sie dank eines google-Eintrags wirklich existieren. Lässt sich jedoch von der Existenz in der cyber realty auf die reale Welt schliessen? Zweifel bleiben – Descartes hätte Google wohl nicht als Existenzbeweis akzeptiert.

Schliesslich noch die philologische Herausforderung. Wie läst sich die Sentenz “I can be googled, therefore I am” ins Lateinische übertragen? Man fasse google als Verb auf und konjugiere entsprechend in eine passive Form. Für den geneigten Hobby-Altphilologen dürfte eine andere Form jedoch eleganter sein:

Googlendus ergo sum.

Googlendus ist dabei das Gerundivum des Verbs „google“, in der die Form eines „passivischen Verbaladjektivs“. In der femininen Form würde dies „googlenda ergo sum“ ergeben. Tönt im Vergleich zur etwas sperrigen englischen Form doch ganz gut.

„Googlendus ergo sum.“ – hat auch für mich Gültigkeit.

http://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum

Lateinische Grammatik des "passivischen Verbaladjektivs".